Da es für den Tierschutz wichtig ist, schon bei den Kleinsten anzufangen, war auch dieses Jahr unsere Vereinsvorsitzende in Szabadszallas in der Grundschule, um den Kindern dort zu erklären, wie man Hunde hält und wie man mit ihnen umgeht.
Da Frau Seitz selbst früher auch dort als Lehererin unterrichtet hat, ist ihr das ein wichtiger Termin im Jahr.
Ihre ehemaligen Kollegen können es allerdings nicht so ganz nachvollziehen, warum man so viel Energie und Geld in Streuner investiert, wenn einiger der Kinder aus den Klassen am Wochenende hungern müssen, da ihre Eltern so arm sind, dass sie kein Geld für Essen haben.
Wir jedoch sind der Auffassung, dass eine hundegerechte Haltung nicht von Reichtum abhängig ist, sondern von der Einstellung die man einem Tier entgegen bringt. Denn in Ungarn werden noch sehr häufig Hunde an Ketten gehalten, die maximal 2 m betragen.
Und da uns dieses Thema sehr wichtig ist, hat unser Tierschutzverein dieses Jahr der Schulbibliothek und auch der Stadtbibliothek Bücher über Hunde und deren Haltung geschenkt.

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Wir wissen, dass die Finanzkrise - wie jede Krise - für die “kleinen Leute” am schlimmsten ist. Die Ungarn verdienen ca. 400 € im Monat. Auf dem Land ist die Arbeitslosigkeit hoch, die Sozialhife beträgt 100 € im Monat. Die Armut wird größer, vor allem Kinder und ältere Menschen sind davon betroffen.
Für die Haustiere bleiben dann, wenn überhaupt, nur Essenreste oder trockenes Brot, entsprechend schlecht ist der Gesundheitszustand vieler Hunde. Für die Kastration ihrer Tiere haben wenige Leute Geld übrig, deshalb werfen viele Hündinnen zwei Mal im Jahr viele ungewollte Welpen, die später auf der Straße landen und das grausige Schicksal der Generationen vor ihnen teilen...

Straßentiere stehen nach den gesetzlichen Vorschriften im Eigentum der jeweiligen Gemeinde.

In Ungarn leben schätzungsweise mehrere hunderttausend Streuner auf der Straße, obwohl die Hunde regelmäßig durch Hundefänger eingefangen und in Tötungsstationen gebracht werden. Dieses Vorgehen ist nicht nur ausgesprochen grausam und verachtend, es ist vor allem völlig sinnlos, denn der Erfolg bleibt auf ganzer Linie aus. Das Einfangen und Töten der Hunde ist keine Lösung: Das Streunerproblem bleibt bestehen, es kommen ja immer neue Hunde nach!

Nur das Kastrieren von Hunden wird die Population entscheidend verringern und das Streunerproblem auch langfristig eindämmen.

Wir haben damit begonnen, gegen das unendliche Leid und die nie enden wollende Welpenflut zu kämpfen, indem wir mit Kastrations-Aktionen entgegenwirken.
Die Tierhilfe Süden e.V. unterstützt unser Vorgehen schon seit mehreren Jahren. So konnten wir bereits über 300 Hunde und viele Katzen von Privatleuten kastrieren und damit verhindern, dass sich diese Tiere unkontrolliert vermehren!

Es gibt leider zu viele grausame Tierquälereien in Ungarn. Ob alleine die mangelnden Perspektiven der Bevölkerung als Erklärung für diese bestialischen Taten genügen, ist fraglich...

"Schutzgebühr" wird der Betrag bezeichnet, der bei der Übernahme eines Tieres fällig ist, und zwar unabhängig von dessen Rasse, Alter oder "Marktwert". Die Schutzgebühr muss solidarisch dazu beitragen, auch die Versorgung weiterer und unvermittelbarer Tiere mit zu leisten. Die Schutzgebühr ist ein pauschaler Betrag, der pro Tier erhoben wird und der in den seltensten Fällen die tatsächlich entstandenen Kosten deckt.

"Ohne die Schutzgebühr würden vielleicht mehr Hunde ein neues Zuhause finden!" Dieses Argument hören wir oft.

Der Tierschutzverein Gegen Tierelend in Ungarn e.V. macht also pro Hund Gewinn ?

So ist das natürlich nicht, eher ist das Gegenteil der Fall:
Die Transporte müssen bezahlt werden, die Kastration oder Sterilisation, das Chippen, die Tollwut-Schutzimpfung und der EU-Heimtierausweis und alle anfallenden Kosten für die Überlebenssicherung und Reisevorbereitung. Die Partnerorganisationen im Ausland müssen ihre Auslagen gezahlt bekommen. Häufig müssen die Hunde erst aufgepäppelt werden, bevor sie überhaupt vermittelt werden können.

Reicht die Gebühr, um alle Kosten für einen Hund zu decken?
Im günstigsten und seltensten Fall ja, in den meisten Fällen aber nicht.
Diese aufwändige Arbeit unter schwierigsten Bedingungen und mit überwiegend älteren Tieren in häufig behandlungsbedürftigem Zustand kann man bestimmt nicht machen, um Geld zu verdienen!

Wie finanziert sich die Gegen Tierelend in Ungarn dann überhaupt?
Wir bekommen keinerlei öffentliche Unterstützung. Wir finanzieren uns ausschliesslich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Ganz wichtig ist das persönliche Engagement von Vereinsmitgliedern und Helfern, die ihre Ideen und Zeit einsetzen, um den Verein zu unterstützen.

Bitte nehmen sie nur den Hund zu sich ins Haus, der wirklich zu Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Lebensstil passt. Sowohl vom Alter, der Größe und Lebendigkeit, als auch vom Geschlecht her. Hier zählt im beiderseitigen Interesse, eine wirklich genaue, realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und der bestehenden Gegebenheiten. Gerade der Hund aus dem Tierheim sucht keinen spontanen, mitleidigen Retter, sondern Menschen, bei denen er den Rest seines Lebens glücklich und zufrieden verbringen kann. Er möchte eine neue Familie finden, und diese soll ihn sein weiteres Leben begleiten. Er ist bereits schwer enttäuscht worden und möchte nicht wieder durch eine übereilte und unüberlegte Entscheidung verlassen werden. Hundehaltung kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Neben der Grundausstattung wie Halsband, Leine, Futter- und Wassernapf, Kamm und Bürste, kommen neben den Futterkosten die jährlich wiederkehrenden Kosten für Tierarzt, Schutzimpfungen und Hundesteuer auf Sie zu.

Fragen Sie sich daher bitte selbst VORHER, ob Sie bereit sind, bei der Aufnahme eines Tierschutz-Hundes ein gewisses Rest-Risiko einzugehen, um einem heimatlosen Tier aus dem Ausland eine neue Lebenschance zu geben!
Es ist immer schwer, Referenzen im Tierschutzgeschehen anzuführen - denn jede Familie, jeder Hund, jede Lebenssituation und damit jede Adoption ist anders.

Für unseren Tierschutzverein gibt es einige Kriterien bei der Vermittlung eines Tieres, deren Überprüfung im Interesse unserer Schützlinge unverzichtbar ist. Deshalb vermitteln wir Tiere nur nach einem ausführlichen persönlichen Gespräch. Sollte das persönliche Gespräch ergeben, dass eine Vermittlung möglich ist, werden wir uns bei Ihnen zu Hause davon überzeugen, dass die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung des Tieres gegeben sind. Wird in diese Überprüfung der häuslichen Verhältnisse nicht eingewilligt, ist eine Vermittlung von vornherein ausgeschlossen.

Wenn der Tierschutzverein Gegen Tierelend in Ungarn schließlich ein Tier zu treuen Händen in die Obhut seiner neuen Familie gibt, kommt ein Vermittlungsvertrag zustande, der kein Kaufvertrag im Sinne eines Handelsgeschäfts darstellt. Die oben genannten Bedingungen sind uneingeschränkt verbindliche Vertragsbestandteile. Anschließend darf das Tier nicht ohne unser Einverständnis veräußert, verschenkt oder sonst in fremde Hände gegeben werden. Kann es aus zwingendem Grund nicht mehr gehalten werden, ist der Tierschutzverein Gegen Tierelend in Ungarn unverzüglich darüber zu informieren.

Bei Vertragsabschluss ist eine Vermittlungsgebühr fällig. Mit dieser Zahlung gewährleisten Sie, dass der Tierschutzverein für das nächste Tier in Not, die Betreuung durch den Tierschutzverein Gegen Tierelend in Ungarn sichergestellt werden kann.

Wir behalten wir uns vor, in gewissen Abständen eine Nachkontrolle durchzuführen. Am schönsten ist es natürlich, wenn wir mit Ihnen in engem Kontakt bleiben! Wir freuen uns über Bilder und Informationen, damit wir sehen, wie es unseren Schützlingen geht. Unter Glücksfelle stellen wir die Geschichten der vermittelten Hunde regelmäßig vor.

Wir möchten an dieser Stelle vorwegnehmen, dass wir den engen Kontakt zwischen Ihnen als Interessenten und späteren Adoptiveltern und uns in den Vordergrund stellen.

Wir wollen Sie so gut es geht im Vorfeld informieren, damit der Adoption Ihres neuen vierbeinigen Familienmitgliedes nichts im Wege steht. Probleme können auch bei einem „Second-Hand-Hund“ nicht ausgeschlossen werden, da sie oft nicht in unserer Macht liegen - sei es, weil der Hund in der Tierheimsituation völlig anders agiert, als in einer Familie oder weil man sich den Hund größer, schöner, kleiner, weniger dünn usw. vorgestellt hat.

Bitte vergessen Sie nie: Unsere Schützlinge haben teilweise Schlimmes bis Entsetzliches erlebt. Sie sind kleine Persönlichkeiten, die das ganz unterschiedlich verarbeiten und deshalb vorab unsere Bitte und Aufforderung an Sie:

Versuchen Sie so realistisch und praktisch, ehrlich und zukunftsorientiert wir möglich an diese Adoption heranzugehen und planen Sie Umwege und Geduld bei der Lösung ein.

Die nachfolgende Checkliste kann Sie bei Ihren Überlegungen unterstützen:

  • Alle Familienmitglieder sind mit der Anschaffung des Tieres einverstanden!
  • Es bestehen keine Allergien gegen Tierhaare von Familienmitgliedern!
  • Der Wohnraum/Lebensraum ist geeignet für den Hund? Wir vermitteln NICHT in Zwinger-oder reine Außenhaltung. Es besteht genug Platz und auch Rückzugsbereich für den Hund,  also z.B. für große Hunde ein großer Liegeplatz und ein ruhiger Bereich. Oder ist der Balkon bzw. der Garten fluchtsicher für Hunde und mit ausreichend hohem Zaun gesichert?
  • Der Familienanschluss muss sichergestellt sein. Wie lange wird der Hund in der Regel jeden Tag allein sein? (Diese Frage sollten sich Welpenin-teressenten unbedingt ehrlich beantworten. Welpen können nicht alleine bleiben!) und ihr Tierschutztier auch nicht gleich von Anfang an.
  • Sie wohnen in einer Mietwohnung/Miethaus? Dann brauchen Sie das schriftliche Einverständnis des Vermieters zur Hundehaltung! Wir setzen das bei unseren Vermittlungen voraus. Könnte die Hausgemeinschaft etwas gegen die Anschaffung eines Tieres haben? Bitte klären Sie dies auch als Eigentümer vorher ab!
  • Sie leben nicht nur in Ihrem Haus/Garten/Wohnung. Könnte sich der Hund eventuell mit anderen bei Ihnen oder in unmittelbarer Nachbarschaft lebenden Tieren nicht verstehen? Der vorhandene Hund bzw. die Katze oder weitere Tiere sind hunde- bzw. katzenverträglich und keine Einzeltiere? Gibt es andere Tiere - wie sind die untergebracht (Hühner, Gänse usw.)
  • Wo können Sie mit dem Hund spazieren gehen? Wo kann sich der Hund austoben? Wo wird Ihr Tier während des Urlaubs untergebracht?
  • Haben Sie sich ausführlich über Ihr Wunschtier informiert, kennen Sie die rassetypischen Charaktereigenschaften?
    Haben Sie die Kosten für Hundesteuern, Versicherung, Futter, Tierarztkosten usw. einkalkuliert und können Sie diese ein Hunde- und Katzenleben lang tragen? Haben Sie die Schutzgebühr einkalkuliert?

Zu guter Letzt:

Sind Sie sicher, dass Sie einen Hund aus dem Ausland aufnehmen möchten und nicht aus dem Tierheim in Ihrer Nähe? Wir freuen uns natürlich, wenn Sie sich für einen unserer Schützlinge entscheiden. Doch erwarten Sie bitte nicht, dass sich Ihr neues Familienmitglied immer genau nach Ihren Vorstellungen verhält! Bei den von uns vermittelten Tieren handelt es sich zum Teil um Hunde mit Traumata, die einer Tötungsstation dem Sterben anderer Tiere zusehen mussten und um heimatlose Streuner, die keine Wohnung kennen und den Menschen bisher nur wenig von seiner guten Seite.

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